Sonntag, 22. Mai 2011

Unkosten tragen ihren Namen,...

weil sie zur Unzeit, in einer unangebrachten Höhe und unangekündigt auftauchen und unglaublich unangenehm sind! Uns holten mal wieder genau diese Attribute der Unkosten ein. Ich habe vor zwei Wochen mein Auto in die Werkstatt gegeben um meine Bremsen ersetzen zu lassen. Das wurde auch gemacht, aber es fiel ein unangenehmes Poltern am Fahrwerk auf, welches beobachtet werden sollte. Nach dem ersten Werkstattstopp waren also 700 Euro fällig für die Bremsen, die Handbremse und noch andere Kleinigkeiten. Eine Woche später brachte ich das Auto wieder hin. Ich war durch eines der unausweichlichen Schlaglöcher Hamburgs gefahren und es gab einen lauten Rumms am Fahrwerk. Die Fehlersuche brachte ein zerstörtes Antriebsgelenk zum Vorschein und zusammen mit einigen Lagern waren wir wieder bei 700 Euro Reparaturkosten. Jetzt ging ich ja davon aus, dass alles wieder gut ist und wir traten beruhigt unseren Kurztripp nach Berlin an. Freitag gings los. Wir hatten das Hotel schon im Netz gebucht und machten uns gegen 9 Uhr auf den Weg. Ziel des Tripps war eine Sonderausstellung zum 350. Geburtstag der Staatsbibliothek im Historischen Museum Berlin. Nachdem wir das Auto am Hotel abgestellt und eingecheckt hatten, machten wir uns also per Bahn auf den Weg. Kaffeetrinken inklusive haben wir 4 Stunden im Museum verbracht und waren begeistert von Rüstungen und Kleidern, aber vorallem natürlich von den alten Büchern, wegen denen wir diesen Tripp ja schließlich gemacht haben. :-) Am Abend trafen wir uns noch mit Tibor, einem alten Arbeitskollegen und Berliner Urgestein, und haben im Szeneviertel Friedrichshain bei Pizza, Bier und Billard den Abend ausklingen lassen. Lange hab ich mich nicht mehr so studentisch gefühlt! ;-)
Samstagmorgen gings nach dem Frühstück per Auto Richtung Charlottenburg. Wie aus dem Nichts stotterte das Auto plötzlich während der Fahrt und ging aus. Ich konnte mich per Warnblinker noch schnell nach rechts retten und fummelte etwas bis es wieder ansprang. Hm, egal, dachten wir uns, wer weiß was los ist. Wir waren direkt am Schloss und haben erstmal unsere Besichtigung gemacht. Sehr zu empfehlen! Schönes Schloss, schöner Park und moderate Eintrittspreise - also plant es beim nächsten Berlinbesuch mit ein.
Die Odyssee begang im Anschluss. Wir sind keine 10 km gekommen bis das Auto wieder ausging. Wir haben einige Zeit damit zugebracht nach einer Werkstatt zu suchen und haben schließlich ATU gefunden. Die meinten aber: "Wir können nix machen, der rechte Fahrstreifen gehört Ihnen, ist wohl nur ein Wackelkontakt..." und schickten uns vom Hof. Hm, Samstagnachmittag am Rande Berlins, steht man auf dem Hof von ATU und soll 300 km nach Hamburg mit einem unzuverlässigen Auto fahren. Uns war schon mulmig als wir uns dann doch auf den Weg machten. Wir sind bis kurz hinter die Ausfahrt Neuruppin gekommen. Da war dann Schluss. Mein Skoda ging aus und nicht wieder an. Wir hielten an einer Notrufsäule, die günstig stand und haben den Abschleppdienst angerufen. Die Polizei kam etwas später vorbei und schleppte uns auf den nahen Rasthof, wo uns dann der Abschleppdienst abholte. Der stellt mit wenigen Handgriffen fest, dass die Zentralelektrik das Problem darstellt und 1, 2 Relais nicht mehr das tun, was sie sollen. Auto aufgeladen und nach Neuruppin gefahren, wo wir dann einen Mietwagen nehmen konnten, um wenigsten nach Hamburg weiterfahren zu können. Das Auto steht also nun 200 km weit weg auf dem Hof des Abschleppdienstes und wartet auf die Fehleranalyse, nach der dann entschieden wird, ob die Versicherung den Schaden übernimmt oder ich auf diesem sitzen bleibe. Ist der Schaden zu groß (wirtschaftlicher Totalschaden ist nicht weit weg, bei einem 12 Jahre alten Auto) dann wären wir so richtig in den Arsch gekniffen! Wie gut, dass ich eine Abschleppversicherung habe, die übernimmt zumindest erstmal die Bergungskosten und den Leihwagen. Tja, es bleibt uns nur erstmal abzuwarten und zu hoffen, dass die Ursache nicht beim Kabelbaum oder der Einspritzung zu suchen ist, sonst könnten wir ganz schnell gezwungen sein, uns ein neues Auto besorgen zu müssen. Auf jeden Fall endete der Berlintripp im Chaos und als eine Art Abenteuerurlaub. ;-)
Nur am Rande möchte ich erwähnen, dass Nadin nun auch noch mit einer fetten Erkältung hier rumliegt, der Stress und die viele Sonne auf der Autobahn waren nicht gerade förderlich. Kaputtes Auto, kranke Frau, leeres Konto (zumindest zu erwarten) - wie liebe ich doch diese Momente im Leben, wo alles auf einmal kommt.
Eins noch: Geht niemals nicht, never ever, auf gar keinen Fall zu ATU, denn die haben weder Lust, noch Zeit und vorallem haben sie keine Ahnung!

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